10 Erfolgsfaktoren der Betriebsübergabe

Eine gut geplante Betriebsübergabe ist der Schlüssel für die erfolgreiche Fortführung eines Unternehmens. Vermeiden Sie durch rechtzeitige Planung entscheidende Fehler und nutzen Sie die folgenden zehn Erfolgsfaktoren um ein Lebenswerk zu erhalten und erfolgreich in die Zukunft zu starten. Diese Erfolgsfaktoren sollten lange vor dem Gang zum Steuerberater, Anwalt oder Notar geplant werden. Die Unterstützung von erfahrenen Beratern ist in dieser Phase des Unternehmens sehr wichtig.
Erfolgreiche Betriebsübergabe

Erfolgsfaktoren der Betriebsübergabe beachten

Erfolgsfaktor Nr. 1: Rechtzeitige und strukturierte Vorgehensweise

Beginnen Sie rechtzeitig und strukturiert mit allen Beteiligten über die Betriebsübergabe zu sprechen. Die Betriebsübergabe ist ein Prozess, der sich über einen Zeitraum von ca. 2 Jahren und mehr ziehen sollte. Nur so ist der Erfolg des Unternehmens sicher.

Erfolgsfaktor Nr. 2: Klarer Zeitplan

Vereinbaren Sie bereits am Beginn des Übergabeprozesses einen klaren Zeitplan. Dieser Zeitplan der Betriebsübergabe sollte regelmäßig angepasst werden. Regelmäßiger Statusabgleich ist sehr hilfreich.

Erfolgsfaktor Nr. 3: Die Übergeber nehmen sich zurück

Den Übergebern muss bewusst sein, dass es Änderungen geben wird und dass sie sich zurücknehmen müssen. Sehr oft ist dies eine der größten Hürden. Die Übergeben sollten im Idealfall auch nach der Betriebsübergabe eine „Support“-Funktion einnehmen. Das „Nicht-Loslassen“ ist einer der häufigsten Gründe für Frust und Misserfolg im Übergabeprozess!

Erfolgsfaktor Nr. 4: Die Übernehmer haben ausreichend Spielräume

Die Übernehmer müssen mit der Betriebsübergabe die Kompetenz und auch die Ressourcen erhalten, um das Unternehmen führen zu können.

Erfolgsfaktor Nr. 5: Eine realistische betriebliche und betriebswirtschaftliche Analyse

Unabdingbar ist, dass eine realistische Aufnahme sämtlicher Bereich des Unternehmens durchgeführt wird. Dazu gehören neben den klassischen Analysen der Bilanz vor allem eine detaillierte Marktanalyse,  wo steht das Unternehmen im Markt, die aktuellen und zukünftigen Zielgruppen und auch der Zustand der Betriebsmittel (Thema Investitionsstau).

Erfolgsfaktor Nr. 6: Ein fairer Unternehmenswert wurde definiert

Ein sehr schwieriger Punkt. Über den fairen Unternehmenswert liegen oft sehr unterschiedliche Anschauungen vor. In diesem Bereich kann auf die Hilfe eines neutralen Externen z.B. ein versierter Unternehmensberater oder Steuerberater zurück gegriffen werden. Es empfiehlt sich, tatsächlich externe Berater zu Rate zu ziehen, da hier die Neutralität wichtig ist. Der Unternehmenswert hat auch Auswirkungen auf die Vereinbarungen mit möglichen Geschwistern. Hier muß ein fairer Ausgleich gefunden werden.

Erfolgsfaktor Nr. 7: Übrige Erben wurden einbezogen

Die übrigen potentiellen Erben z.B. Geschwister sind ebenfalls rechtzeitig in den Prozess einzubeziehen. Durch die rechtzeitige Einbindung und Transparenz können gemeinsame Lösungen gefunden werden. Das Verständnis für den Wert des Unternehmens ist wichtig um Streitigkeiten zu vermeiden. Hierbei geht es weit über den tatsächlichen Wert hinaus, auch sonstige erworbene Rechte müssen geprüft werden (z.B. Nutzung von Firmenfahrzeugen und sonstige Vergünstigungen).

Erfolgsfaktor Nr. 8: Die Rechte der Übergeber wurden geregelt

Welche Rolle spielen die Übergeber zukünftig, wie wird das vergütet? Können zukünftig erworbene Rechte weiterhin eingefordert werden (z.B. Wohnrechte, Nutzung von Firmeneigentum, etc.)? Hier sollten klare und auch abgesicherte Vereinbarungen getroffen werden.

Erfolgsfaktor Nr. 8: Das Unternehmen ist klar positioniert und fit für die Zukunft

Ein Wort zur Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Kann das Unternehmen auch nach der Betriebsübergabe erfolgreich am Markt bestehen? Sind Maßnahmen zur Neuausrichtung des Unternehmens erforderlich? Wenn ja, wann werden diese eingeleitet? Bewährte Strukturen sollten behutsam überprüft werden. Der Volksmund sagt zwar: „Neue Besen kehren gut!“ – aber die Erfahrung zeigt, dass nicht alles sofort geändert werden sollte.

Erfolgsfaktor Nr. 10: Die Übergabe erfolgt rechtzeitig

Zeit, Zeit, Zeit – der wohl wichtigste Erfolgsfaktor. Fangen Sie rechtzeitig mit dem Prozess der Betriebsübergabe an. Warten Sie nicht, bis die Übernehmer keine Lust mehr zum Warten haben und sich eine andere Herausforderung sucht – und dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

Training: Verhandlungsführung in Kenya

Kenya - Pflanzen kreuzen
Kreuzungen von Pflanzen sollen die Produktivität erhöhen.

Im November 2015 wurde von mir in Zusammenarbeit mit dem deutschen Entwicklungshilfeministerium (BMZ) und der deutschen Andreas-Hermes-Akademie (AHA) / Bonn ein Workshop „Training der Verhandlungsführung“ mit Mitgliedern der größten landwirtschaftlichen Genossenschaft Kenyas (KENAFF) durchgeführt.

Thema des Workshops: Verhandlungsführung.

In Kenya leben 78 % der Bevölkerung im ländlichen Raum, 71 % der Menschen arbeiten im Bereich der Landwirtschaft.

Die kleinstrukturierte Landwirtschaft steht in direkter Konkurrenz zu den Großbetrieben von internationalen Konzernen.

Ziel des Workshops war es, den Landwirten Instrumente in die Hand zu geben, wie sie ihre Produkte wirtschaftlich sinnvoll vermarkten können.

 

Kenya - VorstellungsrundeZu Beginn des Workshops interviewten sich 2 TeilnehmerInnen gegenseitig und stellten jeweils einander im Plenum vor.

Im Laufe des Workshops wurden die Grundregeln für menschliche Kommunikation bearbeitet.

Fragen wie:

  • Auf was soll ich bei meinem Gegenüber achten?
  • Wie werde ich von anderen wahrgenommen?
  • Welche Signale zeigen mir meine Verhandlungspartner?

waren wichtige Themen.

 

 

Der Großteil unserer Wahrnehmung erfolgt über die Körpersprache!Kenya - Körpersprache

Kenya - Einschätzung anderer

Spielerisch lernen die TeilnehmerInnen, wie ich mein Gegenüber einschätzen kann:

Jede/r TeilnehmerIn schreibt 3 Tätigkeiten auf eine Karte und klebt diese Karte auf den Rücken – zwei sind wahr eine ist falsch.

Die anderen TeilnehmerInnen sollen einschätzen, welche der 3 Tätigkeiten gelogen ist. Es kam dabei zu interessanten Ergebnissen!

 

 

Was sind die zentralen Elemente einer Verhandlung?Kenya - Zentrale Elemente der Verhandlung

Vorbereitung ist der wichtigste Punkt, bevor ich in eine Verhandlung gehe!

 

Rollenspiele wurden mehrmals eingesetzt, um die praktische Anwendung der theoretischen Inhalte zu praktizieren.

Beispiel: „Der Schutz von Löwen und Leoparden, obwohl diese die Herden der Bauern gefährden.“

 

 

Kenya - Standpunkte

 

Wie vertritt die Regierung ihren Standpunkt, wie die Landwirte?

 

 

 

 

Kenya - Vorbereitung

 

2 Teilnehmerinnen bei der Vorbereitung von Präsentationen

 

Kenya Rollenspiel

Im Zuge des Rollenspiels der Verhandlungsführung kam es zu spannenden Diskussionen, die Ergebnisse wurden im Plenum besprochen, um so die Stärken und Schwächen im Zuge eines Verhandlungsgespräches herauszufinden.

 

 

 

Praktische Beispiele ergänzten den Workshop

Kenya - Nairobi BetriebsführungDer Besuch eines Landwirts im Nordwesten der Hauptstadt Nairobi zeigte ein interessantes Beispiel erfolgreicher Betriebsführung.

Mr. Bedan Muraya erklärt, wie er seinen Viehbestand von einer Kuh in 2010 auf heute 48 Kühe durch Eigenzucht aufstockte.Kenya - Bauernhof

Mr. Muraya und seine Frau haben den Bauernhof ohne jegliche Kredite entwickelt,beide kamen ursprünglich aus landwirtschaftsfremden Berufen (Werbeagentur), persönliches Interesse und Engagement sind die Hauptfaktoren ihrer Motivation.

Die Zerkleinerung des Futtermittels für die Kühe.
Die Zerkleinerung des Futtermittels für die Kühe.

 

 

Kenya - Anbaufläche Ananas
Eine Anbaufläche von Delmonte für Ananas.

 

 

 

 

 

Die Vermarktung der Produkte erfolgt über Märkte, kleinstrukturierte Handelsbetriebe oder über internationale Kenya - Vermarktung auf dem MarktAbnehmer, die über Großmengen eine entsprechende Marktmacht zu haben.

 

 

Kenya - Markt abgebaut

Der Workshop vom November 2015 wird fortgesetzt, der nächste Termin ist für Mai 2016 angesetzt. Das Thema: „Lobbying“ – so Dr. Anton Bojanovsky der Beratergruppe Salzburg.