Training: Verhandlungsführung in Kenya

Kenya - Pflanzen kreuzen
Kreuzungen von Pflanzen sollen die Produktivität erhöhen.

Im November 2015 wurde von mir in Zusammenarbeit mit dem deutschen Entwicklungshilfeministerium (BMZ) und der deutschen Andreas-Hermes-Akademie (AHA) / Bonn ein Workshop „Training der Verhandlungsführung“ mit Mitgliedern der größten landwirtschaftlichen Genossenschaft Kenyas (KENAFF) durchgeführt.

Thema des Workshops: Verhandlungsführung.

In Kenya leben 78 % der Bevölkerung im ländlichen Raum, 71 % der Menschen arbeiten im Bereich der Landwirtschaft.

Die kleinstrukturierte Landwirtschaft steht in direkter Konkurrenz zu den Großbetrieben von internationalen Konzernen.

Ziel des Workshops war es, den Landwirten Instrumente in die Hand zu geben, wie sie ihre Produkte wirtschaftlich sinnvoll vermarkten können.

 

Kenya - VorstellungsrundeZu Beginn des Workshops interviewten sich 2 TeilnehmerInnen gegenseitig und stellten jeweils einander im Plenum vor.

Im Laufe des Workshops wurden die Grundregeln für menschliche Kommunikation bearbeitet.

Fragen wie:

  • Auf was soll ich bei meinem Gegenüber achten?
  • Wie werde ich von anderen wahrgenommen?
  • Welche Signale zeigen mir meine Verhandlungspartner?

waren wichtige Themen.

 

 

Der Großteil unserer Wahrnehmung erfolgt über die Körpersprache!Kenya - Körpersprache

Kenya - Einschätzung anderer

Spielerisch lernen die TeilnehmerInnen, wie ich mein Gegenüber einschätzen kann:

Jede/r TeilnehmerIn schreibt 3 Tätigkeiten auf eine Karte und klebt diese Karte auf den Rücken – zwei sind wahr eine ist falsch.

Die anderen TeilnehmerInnen sollen einschätzen, welche der 3 Tätigkeiten gelogen ist. Es kam dabei zu interessanten Ergebnissen!

 

 

Was sind die zentralen Elemente einer Verhandlung?Kenya - Zentrale Elemente der Verhandlung

Vorbereitung ist der wichtigste Punkt, bevor ich in eine Verhandlung gehe!

 

Rollenspiele wurden mehrmals eingesetzt, um die praktische Anwendung der theoretischen Inhalte zu praktizieren.

Beispiel: „Der Schutz von Löwen und Leoparden, obwohl diese die Herden der Bauern gefährden.“

 

 

Kenya - Standpunkte

 

Wie vertritt die Regierung ihren Standpunkt, wie die Landwirte?

 

 

 

 

Kenya - Vorbereitung

 

2 Teilnehmerinnen bei der Vorbereitung von Präsentationen

 

Kenya Rollenspiel

Im Zuge des Rollenspiels der Verhandlungsführung kam es zu spannenden Diskussionen, die Ergebnisse wurden im Plenum besprochen, um so die Stärken und Schwächen im Zuge eines Verhandlungsgespräches herauszufinden.

 

 

 

Praktische Beispiele ergänzten den Workshop

Kenya - Nairobi BetriebsführungDer Besuch eines Landwirts im Nordwesten der Hauptstadt Nairobi zeigte ein interessantes Beispiel erfolgreicher Betriebsführung.

Mr. Bedan Muraya erklärt, wie er seinen Viehbestand von einer Kuh in 2010 auf heute 48 Kühe durch Eigenzucht aufstockte.Kenya - Bauernhof

Mr. Muraya und seine Frau haben den Bauernhof ohne jegliche Kredite entwickelt,beide kamen ursprünglich aus landwirtschaftsfremden Berufen (Werbeagentur), persönliches Interesse und Engagement sind die Hauptfaktoren ihrer Motivation.

Die Zerkleinerung des Futtermittels für die Kühe.
Die Zerkleinerung des Futtermittels für die Kühe.

 

 

Kenya - Anbaufläche Ananas
Eine Anbaufläche von Delmonte für Ananas.

 

 

 

 

 

Die Vermarktung der Produkte erfolgt über Märkte, kleinstrukturierte Handelsbetriebe oder über internationale Kenya - Vermarktung auf dem MarktAbnehmer, die über Großmengen eine entsprechende Marktmacht zu haben.

 

 

Kenya - Markt abgebaut

Der Workshop vom November 2015 wird fortgesetzt, der nächste Termin ist für Mai 2016 angesetzt. Das Thema: „Lobbying“ – so Dr. Anton Bojanovsky der Beratergruppe Salzburg.

 

 

Dr. Bojanovsky leistet Entwicklungshilfe

Bus-Trainings: Strategieentwicklung für Kleinstbetriebe, hauptsächlich landwirtschaftliche Subsistenzbetriebe (Eigenbedarf).

Nach 9 1/2 Stunden Flug landet der A 330-Airbus von Frankfurt kommend um 20 h 45 auf dem Flughafen von Addis Abeba(4 Mio. Einwohner), der Hauptstadt von Äthiopien auf einer Seehöhe von 2.300 m. Es ist kalt – ca. 15 Grad und das am 01. Juni 2015.

Die Einreiseformalitäten (Visum, Zollkontrolle) dauern 2 ½ Stunden, um ca. 24 h 00 kommen wir im Hotel an. Nach diesem langem Tag liegt morgen die Weiterreise in den südöstlichen Zentralraum von Äthiopien – mit altem Namen ´Abbessinien´- nach Assela (80.000 Ew.) vor uns.

Wir sind, das sind mein Kollege Ingo Binnewerg und ich.

Wir sind im Auftrag der giz (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit/Deutschland) unterwegs.

Wir bilden ca. 18 TrainerInnen aus, die in weiterer Folge in die Dörfer gehen, um dort mit hauptsächlich landwirtschaftlichen Kleinstbetrieben individuelle, betriebliche Strategieentwicklungen in Workshops zu erarbeiten.

Basis der Ausbildung sind die modulhaft aufgebauten bus-Trainings. Bus steht für ´Bauern-Unternehmer-Schulung´ und wurde von der Andreas-Hermes-Akademie in Bonn entwickelt.

Die Fahrt geht in Richtung Rift-Valley, dem ostafrikanischen Grabenbruch.

Kurze Cola-Pause auf dem Weg nach Assela, Ingo links hinten, rechts davon sitze ich, davor links der Chauffeur, rechts daneben Tamirat, ein giz-Mitarbeiter.
Kurze Cola-Pause auf dem Weg nach Assela, Ingo links hinten, rechts davon sitze ich, davor links der Chauffeur, rechts daneben Tamirat, ein giz-Mitarbeiter.

Als sogenannter ´Kurzzeitler´, der für einige Tage im Zuge eines Projektes im Einsatz, ist es von der giz verboten selbst zu fahren.

Die Umgebung von Assela, ca. 2.300 m Seehöhe.
Die Umgebung von Assela, ca. 2.300 m Seehöhe.

In Assela sind wir im sogenannten ATC (agricultural traing center) untergebracht, wo wir die 18 vorausgewählten TrainerInnen 9 Tage lang ausbilden werden.

Die Einfallstraße von Assela
Die Einfallstraße von Assela

Unsere Truppe von 18 TrainerInnen, 2 Frauen/ 16 Männer, erhält von uns 8 Elemente vermittelt:

  1. Market Orientation
  2. Portfolio
  3. Analyse of my environment
  4. Speeches
  5. My vision
  6. My alternative ways (decision-making matrix)
  7. My businessplan
  8. My actionplan
Unterricht
Unterricht

Auf dem Gelände laufen herum, die richtig frech über die Blechdächer sausen und jede Menge Lärm machen.

Affenbanden
Affenbanden
Jeepfahrt
Jeepfahrt

Unsere Fahrt im Jeep nach Kulumsa = ATC-Standort, Assela = Hotel

Dr. Bojanovsky Bild 7

Neben dem Trainingsraum sind Getreide- und Bohnensamen gelagert, die händisch von der Spreu getrennt werden. Einkommen pro Monat/Person = 400 Birr/22 = € 18,20 / 26 Arbeitstage = € ,70 / Tag.

Keine Sozialversicherung, Kinder sind die Pensions- und Krankenvorsorge.

2 Teilnehmerinnen bei einer Teamübung
2 Teilnehmerinnen bei einer Teamübung

11.06.2015 – wir sind am letzten Ausbildungstag angekommen. Für das Echtzeittraining wurden 24 TeilnehmerInnen aus den umliegenden Dörfern eingeladen, die von den neu ausgebildeten TrainerInnen ein 3Tagsseminar erhalten.

Teshale Likassa bei der Anleitung für die Erstellung des business- und Actionplans.
Teshale Likassa bei der Anleitung für die Erstellung des business- und Actionplans.

 

Das Ausbildungsteam vom bus-Training in Kulumsa. Links Max, unser Praktikant, der eine große Unterstützung bei der Hintergrundarbeit war, Ingo und ich.
Das Ausbildungsteam vom bus-Training in Kulumsa.
Links Max, unser Praktikant, der eine große Unterstützung bei der Hintergrundarbeit war, Ingo und ich.

 

Weitere Informationen über die Andreas Hermes Akademie (AHA) im Bildungswerk der Deutschen Landwirtschaft e.V. 

Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH